Woche der Brüderlichkeit Projekte |
Erinnerungsarbeit |
||||
Daraus ergeben sich weitreichende Konsequenzen für das jüdisch-christliche Gespräch, die sich keineswegs nur auf die religiöse Ebene auswirken, sondern vor allem auch auf der des Gesprächs zwischen Historikern aus beiden Kulturen (s. unten: Gedächtnis oder Historie?). Die dabei deutlich werdenden Kommunikationsprobleme sind kaum zu überschätzen. Diese Problematik zu erhellen, ist das Anliegen der folgenden Perspektiven, die sich aus dem Referat von Dr. Münz am 9. November entwickelten. Sie laufen auf eine kritische Reflexion dessen hinaus, was gemeinhin "Erinnerungsarbeit" genannt wird. Eine bewusst reflektierte Wahrnehmung der zwei Kulturen, also der interkulturelle Aspekt dieser Arbeit im Sinne einer Sichtweise des Judentums als des "Anderen der abendländischen Geschichte" (Lyotard), blieb hier in Ahlen bislang ausgeklammert. Erstmals wurde diese Problematik im Winter 2003/04 in einem Unterrichtsprojekt am Ahlener Gymnasium St. Michael überhaupt erst einmal thematisiert. Dieses Projekt ist online ausführlich dokumentiert mit besonderer Unterstützung der Ahlener Bürgernetz-Initiative: Besonders hingewiesen sei auf den Pressebericht "Den jüdischen Kulturcode verstehen" Er bezieht sich auf die Präsentation des Projekts im Rahmen der "Woche der Brüderlichkeit" 2004. Die Konfrontation der beiden Kulturen wird hier als eine Art Online-Spiel schülergerecht inszeniert und läuft auf den existentiellen Zusammenprall zweier verschiedener "Lebensmodelle" hinaus unter dem Titel Die Ansprache von Dr. Christoph Münz während der Gedenkfeier am 9. November 2004 erlaubt es nun, die im Talmud-Projekt eingeleitete Wahrnehmung kultureller Differenzen für eine Kritik bisheriger und eine Konzeption künftiger Erinnerungsarbeit fruchtbar zu machen. |
|||||