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Gegen ein Feindbild Islam
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Sayyid Qutb, "Wegzeichen" (Textauszug)
Das islamistische Jahiliyya-Modell

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Heutzutage lebt die ganze Menschheit, hinsichtlich der Quelle, aus der sie ihre Werte und Regeln schöpft, im Zustand der Jahiliyya. Dieser Zustand der Jahiliyya wird auch nicht durch noch so große materielle Erleichterungen und Errungenschaften gemindert! Die Grundlage, auf der die Jahiliyya beruht, ist die Verletzung der Autorität Gottes auf Erden, die Verletzung der vorrangigen Eigenschaft des Göttlichen, nämlich seiner Herrschaftsgewalt (Hakimiyya). Denn sie überträgt die Herrschaftsgewalt auf die Menschen und macht aus bestimmten Menschen Götter für die anderen Menschen. Dies vollzieht sich nicht mit der Arglosigkeit der ersten (historischen) Jahiliyya, sondern indem sich der Mensch das Recht anmaßt, Vorstellungen, Werte, Gesetze, Regeln und Gebräuche selbst zu bestimmen, unabhängig von der göttlichen Ethik und ohne Berücksichtigung der göttlichen Verbote.

Und dieser Angriff gegen die Herrschaftsgewalt Gottes bedeutet gleichzeitig auch einen Angriff gegen Gottes Geschöpfe. Die allgemeine Erniedrigung des Menschen in den kollektivistischen Staatsordnungen und das Unrecht, das die Individuen und Völker unter der Herrschaft des Kapitals und des Kolonialismus zu erleiden haben, sind nur eine Auswirkung dieses Angriffes gegen die Herrschaftsgewalt Gottes, und zugleich eine Verneinung der Würde, die Gott den Menschen verliehen hat.

Was uns betrifft, so wissen wir ohne die Spur eines Zweifels um etwas vollständig Neues, von dem die Menschheit nichts weiß und das sie auch selbst nicht hervorbringen könnte. Dieses Neue muss in einer konkreten Form verkörpert werden, die im Leben einer Umma zum Ausdruck kommt..., und das erfordert die Wiedererweckung der islamischen Länder. Dieser Wiedererweckung wird früher oder später die Übernahme der Führung der Menschheit folgen.

Wie wird diese islamische Wiedererweckung beginnen?

Eine Avantgarde muss dies in Angriff nehmen und sich auf den Weg machen, um die Jahiliyya, die überall auf der Welt ihre tiefen Wurzeln geschlagen hat, von innen her zu zerstören. Sie wird es verstehen müssen, sich einerseits in eine Art Isolation zurückzuziehen und andererseits den Kontakt mit der sie umzingelnden Jahiliyya zu suchen. Damit diese Avantgarde ihren Weg findet, muss es "Wegzeichen" geben, Zeichen, durch die sie erkennt, wo ihre lange Reise beginnt, welche Rolle sie auf ihrem Weg zu spielen hat und worin ihre wahre Aufgabe liegt...Ebenso lassen sie diese Zeichen wissen, welche Haltung sie gegenüber der weltweit herrschenden Jahiliyya einzunehmen hat. Wie definiert sie sich ihr gegenüber? Wann soll sie auf die Menschen zugehen, und wann soll sie sich von ihnen zurückziehen? Wie und worüber soll sie mit ihnen in der Sprache des Islam reden?...

Für diese langersehnte Avantgarde habe ich "Wegzeichen" geschrieben.

(zitiert nach
Gilles Kepel, Der Prophet und der Pharao. Das Beispiel Ägypten:
Die Entwicklung des muslimischen Extremismus,
München 1995, S. 44f)

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