Woche der Brüderlichkeit Projekte |
Gegen ein Feindbild Islam |
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Verbale Attacken, Pöbeleien gegen Kopftuch tragende Frauen oder Boykott türkischer Geschäfte - nach den Anschlägen in den USA, wahrscheinlich durch islamische Terroristen, sind viele in Deutschland lebende Moslems besorgt über offene Anfeindungen. Der Ausländerbeirat der Stadt Ahlen zeigte sich darum gestern auch bestürzt über die teilweise polarisierende Einteilung der Welt in zivilisierte und muslimische Völker. "Wir wollen ein friedliches Zusammenleben aller Kulturen und Religionen", meinte Fatih Dogan zum "Ahlener Tageblatt". Von Anfeindungen gegenüber Ahlener Moslems hat der stellvertretende Beiratsvorsitzende aber bisher "Gott sei Dank" noch nichts gehört. Im Haus der islamischen Vereinigung türkischer Arbeitnehmer in und um Ahlen, direkt neben der Moschee an der Rottmannstraße gelegen, trafen sich gestern Vormittag zahlreiche Moslems. Ein WDR-Fernsehteam hatte sich angemeldet, wollte wissen, welche Reaktionen es hier in Ahlen nach den Terroranschlägen in den USA gegeben habe. Doch wie Dogan waren auch Vorbeter Yahya Saglam noch keine Klagen von Ahlener Türken über offene oder versteckte Anfeindungen zu Ohren gekommen. Auch die anderen im Lokal sitzenden Männer, von Saglam gefragt, schüttelten nur den Kopf. Saglam verurteilte die terroristischen Anschläge als Akt, den kein Mensch verüben dürfe, aber auch die allgemeine Vorverurteilung der Moslems, ohne bisher die Attentäter zweifelsfrei identifiziert zu haben. Beim nachmittäglichen Freitagsgebet in der Moschee gedachten die Ahlener Moslems dann der vielen Opfer der Terroranschläge. In ihren Gebeten ehrten sie die unzähligen Toten in New York und Washington. |
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