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Vierecke

Woche der Brüderlichkeit 2002
Benennung des Siegmund-Spiegel-Platzes in Ahlen

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, der sog. "Reichskristallnacht", wurde auf der Wilhelmstr. der Ahlener Jude Siegmund Spiegel von Schlägern der SA ermordet. Zur Erinnerung an den ersten ermordeten Ahlener Juden, der auf dem jüdischen Friedhof beigesetzt ist, hatte sich eine Initiative gebildet mit dem Ziel, dem Platz vor dem Ahlener Heimatmuseum offiziell die Bezeichnung "Siegmund-Spiegel-Platz" zu verleihen.
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Es sprechen:

  • Bürgermeister Benedikt Ruhmöller
  • Landesrabbiner Dr. Henry Brandt
  • Dr. Hans-W. Gummersbach
    (Autor des Buches "Der Weg nach Auschwitz begann auch in Ahlen")
  • Werner Fischer
    (Leiter des Museums im Goldschmiedehaus Ahlen)
Musikalisches Rahmenprogramm:
  • "Quartetto Michaelis"
    Das Streichquartett am
    Gymnasium St. Michael
    Einstudierung: Birgit Boch

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, der sog. "Reichskristallnacht", wurde auf der Wilhelmstr. der Ahlener Jude Siegmund Spiegel von Schlägern der SA ermordet. Zur Erinnerung an den ersten ermordeten Ahlener Juden, der auf dem jüdischen Friedhof beigesetzt ist, hatte sich eine Initiative gebildet mit dem Ziel, dem Platz vor dem Ahlener Heimatmuseum offiziell die Bezeichnung "Siegmund-Spiegel-Platz" zu verleihen.

Spiegel, Siegmund (mit seiner Ehefrau Emma und seinen Töchtern)

Siegmund Spiegel mit seiner Ehefrau Emma und seinen Töchtern Nanni, Hilde und Fine. Das Foto wurde im Sommer 1938 aufgenommen, wenige Monate vor seinem gewaltsamen Tod.

Diese Initiative wurde vom Forum Brüderlichkeit, von den evangelischen und katholischen Kirchen unserer Stadt, den im Rat vertretenen Parteien, den Anwohnern der Wilhelmstr. sowie der jüdischen Kultusgemeinde Münster einhellig unterstützt.

Der Leiter des Museums im Goldschmiedehaus Ahlen und Initiator der Platzbenennung, Werner Fischer, hat zum Gedenken an Siegmund Spiegel eine Bronzetafel angefertigt, die zu Beginn der Veranstaltung enthüllt werden soll.

Spiegel, Siegmund (mit seiner Ehefrau Emma)

Siegmund Spiegel mit seiner Ehefrau Emma

Hauptredner ist anschließend Landesrabbiner Dr. Henry Brandt aus Dortmund, der sich erstmals in Ahlen aufhalten wird. Dr. Brandt ist gleichzeitig auch der Vorsitzende des Koordinierungsbüros der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit.

Wer war Siegmund Spiegel?

Siegmund Spiegel wurde am 19.10.1876 in Ahlen geboren. Er stammte aus einer alteingesessenen Ahlener Familie. Sein Vater Philipp Spiegel wurde bereits in Ahlen geboren und verstarb am 30.5.1916 in seiner westfälischen Heimatstadt. Siegmund Spiegel war verheiratet und hatte fünf Kinder: Hilde, Else, Nanni, Lina und den wenige Wochen nach seiner Geburt verstorbenen Leo.

Ahlener Zeitzeugen beschrieben den damals 62jährigen als unscheinbar, freundlich und in eher ärmlichen Verhältnissen lebend:
"Er war ein älterer Mann, ein kleines dickes Kerlchen, mit dem man Mitleid hatte. Er betrieb einen kleinen ambulanten Handel aus dem Koffer, vor allem mit Kleintextilien wie Taschentüchern und dergleichen".

Es spricht für sich, daß sich die brutalen Schlägertrupps einen der Schwächsten zum Opfer ihres menschenverachtenden Hasses ausgesucht hatten.

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