Woche der Brüderlichkeit Projekte |
Warum diese Website? (Imo Moszkowicz) |
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Die Toten nicht vergessen! "Geblieben ist das Gelächter meiner Geschwister." So beendet Imo Moszkowicz seine Geschichte "Von den vier Ecken der Erde". Er las sie am Ende der Ratssitzung vor, in der ihm am 5. März 2006 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Ahlen verliehen wurde. Der Satz kann als Mahnung verstanden werden, die Toten nicht zu vergessen. Ihr ist diese Website verpflichtet. Sie dokumentiert die "Woche der Brüderlichkeit" 2006 unter dem Gesichtspunkt, Wege des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft führen. Ein biographischer Ansatz Einen möglichen Weg in diese Richtung nennt Imo Moszkowicz das "Anne-Frank-Syndrom". Er meint damit die Chance, durch die Biographie eines einzelnen Menschen das Ganze der Zeit zu erkennen. Diesen Weg wollen die Organisatoren der "Woche der Brüderlichkeit" weiter verfolgen. Dabei können sie aus Defiziten der "Woche der Brüderlichkeit" 2006 lernen. Defizitär war der Umgang mit dem künstlerischen Lebenswerk Imo Moszkowiczs. Welchen existentiellen Ort hat es in seiner Biographie? Eine gründliche Auseinandersetzung damit steht noch aus. Ob sie mit den gängigen Methoden des Historikers möglich ist, darf bezweifelt werden. Solchem Zweifel trägt die Website deutlich Rechnung. Ein anderer Raum des Erinnerns Dokumentierend entdeckt die Website im Programm der "Woche der Brüderlichkeit" 2006 erste Korrekturen des genannten Defizits. Dort öffnet sich die Tür zu einem anderen Raum des Erinnerns, der den historischen zwar nicht zu einer bloßen Rumpelkammer degradiert, ihm aber seinen Anspruch nimmt, der Thronsaal des Erinnerns zu sein. Es ist jener andere Raum des Erinnerns, in dem sich Reales und Phantastisches ineinander verweben. Imo Moszkowicz hat mit seinem künstlerischen Werk gerade diesen Raum durchmessen und aus ihm mit der Geschichte "Von den vier Ecken der Erde" der Festversammlung in Ahlens Stadthalle seine Botschaft gesandt - "Geblieben ist das Gelächter meiner Geschwister..." Eine andere Zeit des Erinnerns In diesem anderen Raum soll den Toten durch Erinnern Gerechtigkeit widerfahren; es hieße sonst, sie ein zweites Mal zu morden. Er bringt das Krumme zur Sprache, setzt es quer zum Leerlauf einer alles einebnenden Zeit, der alles gleich gültig und damit gleichgültig ist, immer wieder neu auf die Tagesordnung. Sein Begriff von Zeit ist jene andere Zeit, für die es dringend Zeit ist: Es ist Zeit, dass der Stein sich zu blühen bequemt, (Paul Celan, Mohn und Gedächtnis, 1948)
Die hier nur angedeutete Vision eines anderen, vielleicht mit Walter Benjamin und Enzo Traversos Celan - Deutung (Auschwitz denken) "messianisch" zu nennenden Zeitbegriffs, wird im Kommentar, der diese Website abschließt, in seine ganz spezifisch jüdische Tradition gestellt. "3 - 4 =Hoffnung. Imo Moszkowicz: Regisseur, Ahlener, Jude." Dietmar Hecht
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