Woche der Brüderlichkeit Projekte |
Eröffnungsveranstaltung Bischöfliches Gymnasium St. Michael, Aula |
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Aufgeführt vom Literaturkurs (Jahrgangsstufe 12/13) unter der Leitung von Dietmar Hecht und Alexander Peiler. Technische Beratung bei Film und Schnitt: Ulrike Behnen (VHS) Mit einem Grußwort von Bürgermeister Benedikt Ruhmöller zur Eröffnung der "Woche der Brüderlichkeit". Ehrengast der Veranstaltung: Imo Moszkowicz (Ehrenbürger der Stadt Ahlen) Eine Veranstaltung des Gymnasiums St. Michael in Zusammenarbeit mit dem Ahlener "Forum Brüderlichkeit" und mit Unterstützung der VHS Ahlen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF). Eintritt: 4,- / 2,- EUR Zum Inhalt des Film-Theater-Projektes Imo Moszkowicz: "Wie ein Bericht vor dem jüngsten Gericht" Von Dietmar Hecht Zwischen 1943 und 1945 wurde die jüdische Familie Spiegel aus Ahlen im Raum Herbern, Nordkirchen und Werne auf Bauernhöfen versteckt. Imo Moszkowicz schreibt dazu in seinem Filmbuch "Schlussklappe": "Im Westfalenland wurde bewiesen, dass Mitmenschlichkeit (oder Frömmigkeit?) die Historie auch in sanfteren Farben malen darf, und mir ist keine Lebensgeschichte aus unserem Lande bekannt, die heller leuchtet als das Verhalten dieser Bauern. Davon Kunde zu geben, ist wie ein Bericht vor dem jüngsten Gericht.". Seit Beginn des Schuljahres setzt sich ein Literaturkurs des Gymnasiums St. Michael mit diesem Stoff in Form einer Montage aus Film- und Bühnenszenen auseinander. Grundlage war zunächst das Drehbuch "Vom Ende einer langen Nacht", das Imo Moszkowicz ursprünglich für ein Filmprojekt mit dem WDR entwickelt hatte. Erst das von ihm kurz vor Weihnachten vollendete Filmbuch über das Scheitern dieses Projekts erschloss, wie tief die Geschichte von der rettenden Tat der Bauern in der Persönlichkeit des Ahlener Auschwitz-Überlebenden verankert ist. "Es wäre sein urpersönlicher Film geworden", so die Herausgeberin Dr. Iris Noelle-Hornkamp, "sein Vermächtnis" – auch für seine Heimatstadt Ahlen. Die Inszenierung des Literaturkurses stellt sich dieser Herausforderung: keine historische Rekonstruktion, kein informierender "Schulfunk", sondern eine Synthese aus Phantastik und Realität, in der durch die Masken der Bauern tönt, was Imo Moszkowicz einen "Bericht vor dem jüngsten Gericht" nennt: seinen Bericht. Die Kafka-Collage des Projektlogos deutet diese im ostjüdischen Gedächtnis wurzelnde Ebene der Inszenierung an: das "gewisseste Vermächtnis vom verborgenen Gericht" (Gershom Scholem). Anmerkung: Als Regieassistent inszenierte Imo Moszkowicz unter Leitung von Gustaf Gründgens 1950 Kafkas "Prozess" in Düsseldorf. Gründgens spielte Josef K. Die Eintrittsgelder der Aufführungen sind für die Finanzierung des Filmbuchs "Schlussklappe" von Imo Moszkowicz bestimmt. Der Erlös des Buchverkaufs kommt einem Projekt der Christuskirche und des Gymnasiums St. Michael zu Gute: Hilfe für muslimische Flüchtlinge in Gracanica/Bosnien, darunter viele Überlebende des Massakers von Srebrenica. |
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