Woche der Brüderlichkeit Projekte |
Exkursion Abfahrt
|
||||
Leitung: Dietmar Hecht 1873 ereignete sich in Enniger ein Vorfall, der in den folgenden Jahren zur Auflösung der jüdischen Gemeinde des Dorfes führen sollte: Nach dem unaufgeklärten Mord an einer jungen Frau wurde den Juden des Ortes unterstellt, sie seien Mörder, weil sie das Blut des Opfers für magische Zwecke in ihrer neuen Synagoge benötigten. Als Täter wurde Herz Spiegel verdächtigt. Obwohl sich die Vorwürfe als völlig haltlos erwiesen, wuchs der soziale Druck so sehr, dass die Mitglieder der jüdischen Gemeinde schließlich Enniger verließen und sich in den Nachbarorten ansiedelten. Simon Spiegel, ein Verwandter des verdächtigen Herz Spiegel, zog nach Ahlen. Sein Sohn, der Ahlener Viehhändler Menne Spiegel, wurde gemeinsam mit seiner Frau Marga und der Tochter Karin zwischen 1943 und 1945 von Bauern zwischen Herbern und Werne versteckt und so vor der Deportation gerettet. Im Mittelpunkt der Exkursion steht der Vorwurf des Ritualmordes. In Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Enniger werden zunächst Erinnerungsorte der Jüdischen Gemeinde besucht: Wie wird im heutigen Dorfgedächtnis an deren Schicksal erinnert? Dann wird der Enniger Ritualmordvorwurf in den Zusammenhang der Ritualmord-Propaganda gestellt, die seit der Damaskus-Affaire von 1840 von der Presse des Vatikans unter Pius IX. und Leo XIII. betrieben und von der NS-Propaganda nur zu gerne aufgegriffen wurde. Eine Exkursion der VHS Ahlen und der Ev. Männerarbeit Ahlen in Kooperation mit dem Heitmatverein Enniger. Anmeldungen bis zum 9.3.2008 unter Tel. 02382/59 -436 (VHS) Weitere Infos mit Audio Daten: |
|||||