Samstag, 13. März 2010
18.00 Uhr | Auf der Frequenz von Radio WAF
„Vom Film ‚Unter Bauern‘ zum Projekt über afrikanische Bootsflüchtlinge“
Schüler-Bürgerfunksendung
Die Auseinandersetzung mit dem Film „Unter Bauern“ regte die Klasse 8b des Gymnasiums St. Michael an, sich mit der Frage zu beschäftigen: Wie gehen wir heute mit Menschen um, die vor Unterdrückung und Gewalt fliehen müssen? Zwischen 1943 und 1945 gewährten einige wenige Bauern der jüdischen Familie Spiegel aus Ahlen Zuflucht. Und heute? Ein Rundbrief von Pater Martin Happes aus Sendenhorst, jetzt Bischof von Nouakchott (Islamische Republik Mauretanien), gab für solche Fragen den entscheidenden Impuls:
„Die italienischen Bischöfe haben vor ein paar Monaten die Regierung ihres Landes verärgert, als sie geschrieben haben, sehr viele europäische Katholiken hätten sich zur Zeit des Holocaust durch Wegschauen schuldig gemacht. Sie fragen sich und uns, ob gerade nicht ähnliches passiert, wenn Tausende von Afrikanern im Mittelmeer oder im atlantischen Ozean auf tragische Weise umkommen und wir so tun, als wüssten wir das nicht oder aber es ginge uns nichts an.“
Im Online-Kontakt mit Bischof Happe gestalteten die Schülerinnen und Schüler eine Bürgerfunksendung, die sich mit Happes Arbeit vor Ort beschäftigt. Immer wieder versuchen Tausende von Afrikanern in kaum seetüchtigen Booten von Mauretanien auf die Kanarischen Inseln zu gelangen. Viele finden dabei den Tod. In gemeinsamen Projekten versuchen Christen und Moslems, diesen Bootsflüchtlingen zu helfen.
Martin Happe arbeitet dabei auch mit Rupert Neudeck (Cap Anamur) zusammen. Gegenstand der Sendung ist auch, wie sich Europa gegen die Flüchtlinge abzuschotten versucht (Frontex, Operation Hera).
