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Vierecke

Israels Muskeljuden
Der "Freundeskreis für Re´ut/sadaka e.V." zum "Fightclub Israel"

Erläuterungen zu dem Begriff "Muskeljude"

Der Begriff "Muskeljude" provoziert. Deshalb einige Erläuterungen warum für das Projekt dieser ungewöhnliche Titel gewählt wurde.
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„Muskeljude“ – eine Provokation?

Der Begriff "Muskeljude" provoziert. Warum eigentlich? Eine Antwort kam am 15. April 2003 von einem Vertreter der Website www.nicht-mit-uns.com

Der Begriff "Muskeljude" deklariert eine Art von unüberlegter Stärke. Man verbindet hier eine gedankliche Aggressivität von Juden und dem Staat  Israel. Ich wurde von vielen Seiten darauf angesprochen. Die allgemeine Meinung ist, dass dieses Wort halt eine Meinung wiedergibt, wie sie in der Presse propagiert wird. Nach einiger Zeit des Überlegens und einiger Gespräche im privaten Kreis kam ich auch zu der Überzeugung. Mir persönlich gefällt es nicht, dass solch ein Meinungsbild durch solch ein Wort entstehen kann. Vielleicht wäre dies ein Thema einer eventuellen öffentlichen Diskussion.

Eine gute Einführung in den Begriff gibt Manuel Gogos, Mitarbeiter am Germanistischen Seminar der Universität Bonn. Er sieht im Begriff des "Muskeljuden" einerseits, dem des "Talmudjuden" andererseits zwei konträre Menschenbilder – Nietzsche contra Kafka:

Talmudjude versus Muskeljude -
(taz vom 25. 5. 2002 auf haGalil onLine mit sehr informativen Links!)
www.nahost-politik.de/israel/talmud.htm

Für Max Nordau,  den zionistischen Schöpfer des Worts vom "Muskeljuden", war der Begriff  positiv besetzt (dazu sein Aufsatz "Muskeljudentum" in der Jüdischen Turnzeitung von 1900). Man kann sein Wort vom "Muskeljuden" als Gegenbegriff sowohl zum antisemitisch besetzten "Nervenjuden", als auch zum gleichfalls antisemitisch besetzten "Talmudjuden" sehen.

„Muskeljude“ vs. „Nervenjude“

In einem Bericht über die Tagung Juden und Sport an der Münchner Universität (Lehrstuhl für jüdische Geschichte und Kultur) schreibt Thomas Meyer in der Süddeutschen Zeitung  vom 7. Mai 2002 unter der Überschrift Hooligans und Muskeljuden.  www.judentum.net/kultur/muskeljuden.htm

Hinter der Rede vom "Muskeljuden" gegenüber dem "Nervenjuden" verbarg sich auch ein Kampf  um Anerkennung. Wie Daniel Wildmann und Gideon Reuveni nachwiesen, ging es den Vertretern der jüdischen Sportbewegung in Deutschland darum, sowohl einen "jüdischen Körper"  zu schaffen, der eine neue Identität neben Religion und Territorium anbot, als auch der zunehmenden Militarisierung der deutschen Gesellschaft  ihren Tribut zu entrichten.

Tatsächlich galt "Nervosität" (Neurasthenie) als angeblich typische "jüdische Krankheit". Es zählt zu den klassischen antisemitischen Stereotypen, das Bild eines degenerierten, "jüdischen Körpers" zu konstruieren. Auf einer Karikatur aus der wilhelminischen Ära wird gezeigt, wie sich über so einen Körper der deutsche, militärische Mann nur totlachen kann:

Das antijüdische Stereotyp:
Über die Tradition des visuellen Judenbildes in der deutschsprachigen Propaganda
www.shoa.de/antisemitische_stereotypen.html

Julia Schäfer, die Autorin des Beitrags, kommentiert:

Max Nordau, der an der Seite Theodor Herzls an der Spitze der zionistische Vereinigung stand, polemisierte gegen die "bleichen Massen aus dem Osten" und die sogenannten "Kaffeehausjuden" und plädierte für ein neues "Muskeljudentum", das durch Turnsport und Wehrertüchtigung "mannhaft" und natürlich auch wehrhaft werden sollte.

Siehe auch:

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