Woche der Brüderlichkeit Projekte |
Woche der Brüderlichkeit 2001 |
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Zwischen Westfalen und dem Baltikum gibt es seit Jahrhunderten viele Berührungspunkte. Sie legen es nahe, diese Region im Nordosten Europas als Fenster auch zur jüdischen Kultur des Ostens unseres Kontinents zu nutzen. Nicht zufällig gab es bis vor wenigen Jahren in Münster ein lettisches Gymnasium. Bereits im 12. Jahrhundert begannen westfälische Ritter und Kaufleute, sich Richtung Nordosten zu orientieren. Genannt sei besonders Bernhard II. (1140-1224), Edler Herr zur Lippe. Er wurde zur "faszinierendsten Symbolfigur des Kreuzzugs nach Livland und vielleicht überhaupt dieser Epoche". Er wirkte in Riga als Patriarch der Kirche Livlands und ging als der "lippische Odysseus" in die Geschichte ein. Besonders eng wurden die Beziehungen zwischen Westfalen und dem baltischen Raum durch die Hanse. Klaipeda (früher Memel) im heutigen Litauen hieß ursprünglich Neu-Dortmund und verdankt seine Gründung westfälischen Kaufleuten der entstehenden Hanse. Auch Ahlen war vom 14.-16. Jahrhundert Mitglied dieses Bundes. 1560 verließ Heinrich von Staden seine Vaterstadt Ahlen, um auf dem Weg über die Hansestädte Lübeck und Riga im "wilden Osten" sein Glück zu machen. Inzwischen ist Ahlen wieder Mitglied des Westfälischen Hansebundes und wird 2005 den westfälischen Hansetag ausrichten. Der nächste internationale Hansetag findet 2001 in Riga statt. Aber auch die Schatten der jüngsten Vergangenheit liegen auf den westfälisch-baltischen Beziehungen. Viele Juden des Münsterlandes wurden vor allem nach Riga deportiert: so z.B. große Teile der jüdischen Gemeinde Münsters, nahezu die gesamte jüdische Gemeinde Freckenhorsts und auch 15 Mitglieder der jüdischen Gemeinde Ahlens. Dazu sei das Kapitel "Die Hölle des Ghettos Riga" im Buch von H.-W. Gummersbach, "Der Weg nach Auschwitz begann auch in Ahlen" (S. 235- 239) empfohlen. Dietmar Hecht Weitere Infos im Internet: Siehe auch: |
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