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Statt einer Einführung

Ein E-Mail-Austausch mit Imo Moszkowicz zur Dokumentation
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E-Mail vom 23.03.2006 - Dietmar Hecht

Dietmar Hecht mit Imo Moszkowicz

Lieber Herr Moszkowicz!

Auf der Startseite www.ahlen.de finden Sie eine Dokumentation zur "Woche der Brüderlichkeit" 2006, die am Montag, dem 27. März von Martina Dankwart (Ahlener Bürgernetz-Initiative) und mir in einem Pressegespräch präsentiert werden wird. Sie geht über die offizielle Dokumentation der Stadt Ahlen bewußt hinaus und stellt auch einige kritische Fragen, die sich besonders auf, wie wir meinen, Defizite in der Würdigung Ihres künstlerischen Lebenswerks während der "Woche der Brüderlichkeit" 2006 beziehen. Wir dachten uns, dass das durchaus zur Sprache gebracht werden sollte auch mit Blick auf die Tatsache, dass es ja auch durchaus Ansätze von Korrekturen dieses Defizits gab. Hier sehen wir weitere konstruktive Perspektiven für die Zukunft. Ich möchte betonen, dass es sich bei dieser kritischen Sicht um Martina Dankwarts und meine persönliche Wahrnehmung geht, die natürlich diskutierbar ist. Vielleicht haben Sie das ales auch ganz anders wahrgenommen und erlebt. Das wäre dann in Form eines kritischen Kommentars Ihrerseits in der Dokumentation noch zu berücksichtigen, wenn Sie möchten. Wir würden uns jedenfalls darüber freuen.

Mit herzlichem Gruß!
Dietmar Hecht

E-Mail vom 23.03.2006 - Imo Moszkowicz

Liebe Frau Dankwart, lieber Herr Hecht!

Mir schien die Würdigung meines künstlerischen Lebenswerkes nicht vernachlässigt, weil ich weiß, dass die Fülle und Vielfäligkeit meines künstlerischen Tuns zu umfangreich ist, um in einer komprimierten Form 'gewürdigt' zu werden. Auch war die Zuneigung in den Ahlener Tagen so intensiv, dass mir keinerlei beobachtender Gedanke hätte kommen können, der hier ein mögliches Defizit hätte vermerken können.

Auch ist zu sagen, dass ich mich nicht über über eine unbefriegende Beachtung meiner künstlerischen Existenz beklagen kann; generaliter hat mich die reflektierende Öffentlichkeit, mit lächerlich wenigen Ausnahmen, mit schönstem Wohlwollen beapplaudiert. Letzten Sonntag hat mich der Bundesverband der Film - und Fernsehregisseure sogar zum Ehrenmitglied ernannt (Nachzulesen im Internet unter www.regieverband.de)

Natürlich lechzt die Eitelkeit (ohne die mein Beruf kaum ausführbar ist!) nach jeder anerkennden (oder auch kritischen!!!) Reaktion in der Öffentlichkeit.
Darum: Nur zu! Gut Glück für das Pressegespräch der Ahlener Bürgernetz-Initiative!

Mit einiger Vorfreude auf das Echo, das Sie mir sicherlich zukommen lassen, grüße ich Sie und die Teilnehmer aus Ottobrunn, das sich endlich, endlich vom Schnee zu befreien beginnt.

Ihr
Imo Moszkowicz

E-Mail vom 23.03.2006 - Dietmar Hecht

Lieber Herr Moszkowicz!

Herzlichen Dank, dass Sie auf die Mail in Sachen "Würdigung" so schnell geantwortet haben. Sicherheitshalber frage ich noch einmal nach, ob Sie mit einer Veröffentlichung im Rahmen der Website einverstanden sind.

Sie wäre dort ein Gesprächsimpuls um weiterzufragen: Wenn eine "Würdigung" in komprimierter Form nicht möglich ist, wie könnte aus Einzelaspekten ein Mosaik Ihrer künstlerischen Existenz entstehen? Das von mir verwandte Wort "Würdigung", in dem mir bei genauerem Hinhören irgendwie so etwas wie Beurteilen und Werten mitschwingt, triftt nicht recht das gemeinte Anliegen, nämlich existentielles Verstehen. Aber das sind schon Fragen, die wir in einem öffentlichen Gespräch am Montag abend aufgreifen könnten und die dann vielleicht auch weiterführen.

Wir werden Sie auf jeden Fall über den Gang der Dinge informieren und würden Sie natürlich auch gerne als Partner in ein solches, künftiges Gespräch einbeziehen, das in die Zukunft weisen könnte. Ich bin nämlich der festen Überzeugung, dass gerade für junge Leute (ich denke da etwa konkret an meine Oberstufenschüler) Einsichten in Ihre künstlerische Existenz sehr wertvoll sein würden, menschlich und fachlich (z. B. in Literaturgruppen, aber auch in Geschichts- und Religionskursen). Kunst als ein Raum, in dem sich Existenz erschliesst - daran besteht ein großes, vor allem auch vom Gefühl gespeistes Interesse, wie ich bei der Theatergruppe "Fenster auf!" erleben durfte.

Ich befürchte aber, ich schweife jetzt zu sehr ab, möchte auch Ihre Zeit nicht über Gebühr in Anspruch nehmen. Denn es lockt wohl auch in Ottobrunn der nun ganz langsam anbrechende Frühling...

Mit herzlichem Gruß!
Dietmar Hecht

E-Mail vom 23.03.2006 - Imo Moszkowicz

Daniela Dadieu und Imo Moszkowicz

Ja, natürlich bin ich einverstanden, Herr Hecht!

Im Herbst erscheint voraussichtlich eine Schiller - und eine Goethe CD, auf der Lola Müthel,Peter Fricke, Daniela Dadieu und ich Gedichte und Prosa lesen. Vielleicht können diese CDs eine Hilfestellung sein beim Zugang zu klassischen Gedichten. Auch könnte ich Ihnen einige Kasetten meiner TV-Produktionen zukommen lassen.

Der Frühling ist auch hier in Ottobrunn zögerlich. Zwar weiß ich's nicht ganz, ganz genau, aber er soll in unmittelbarer Nähe sein.

Herzliche Grüße nach Ahlen!
Ihr Imo Moszkowicz

E-Mail vom 24.03.2006 - Dietmar Hecht

Liebe Frau Noelle-Hornkamp!

Auf www.ahlen.de finden Sie eine Dokumentation zur Woche der Brüderlichkeit 2006, die ich mit der Ahlener Bürgernetz-Initiative entwickelt habe. Sie enthält auch einige kritische Perspektiven, die Wahrnehmung des künstlerischen Werks Imo Moszkowiczs betreffend. Genau genommen kreist sie um die Frage, wie dieses Werk als Medium des Erinnerns dienen könnte, nicht als informative Liste von Inszenierungen und Preisen. Dazu entspinnt sich auch eine, wie ich meine fruchtbringende Diskussion mit Imo Moszkowicz selbst. Wie sehen Sie das eigentlich? Unter dem Link "Das Anne-Frank-Syndrom" gehen wir auch auf das Horbuch ein und sehen darin eine positive Ansatzmöglichkeit.

In der nächsten Woche wird endlich auch die DVD mit dem Besuch Imos an der Schule und den Berichten über "Krumm im Quadrat" fertig. Wir schicken sie Ihnen dann zu.

Mit herzlichem Gruß!
Dietmar Hecht

E-Mail vom 24.03.2006 - Dr. Iris Nölle-Hornkamp

Lieber Herr Hecht!

Ihre Seite mit der Dokumentation ist schön geworden. Wird es auch eine gedruckte Fassung geben?

Ihre weiterführenden Gedanken teile ich voll und ganz. Über eine Aufarbeitung der "Präsenz des Realen im Phantastischen und umgekehrt", also über die Verwobenheit und Wechselwirkung von Biografie und Werk, läßt sich sicher ein spannender Ansatz für die geplante Ausstellung entwickeln, über den dann auch neue Wege der Präsentation gefunden werden können. Ich bedauere natürlich, dass ich an der Diskussion zum Ausstellungskonzept nicht teilnehmen konnte, das war sicher sehr anregend. Den Ansatz, vom Einzelschicksal ausgehend neue Wege des Erinnerns zu ermöglichen, finden Sie ja auf unserer (natürlich ganz und gar positivistisch angelegten) Website hinter jeder einzelnen (zumindest wenn sie einmal vollständiger sind) Biografie. Marc von Miquel, der die Dorstener Ausstellung konzipiert hat, hat damals tatsächlich diesen Weg gewählt. Ebenso versuchen wir, möglichst umfangreiche Materialien anzubieten, um einer solchen Verwobenheit nachgehen zu können. Deshalb wird es Sie nicht überraschen, dass ich Ihren Ansatz begrüße.

Danke für die positive Erwähnung des Hörbuchs!

Beste Grüße,
Iris Nölle-Hornkamp

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