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Woche der Brüderlichkeit 1999
Vespergottesdienst in der Ahlener St.Marienkirche: "Unser jüdisches Erbe"
"Christen sollen die Juden als ältere Brüder begreifen - `Woche der Brüderlichkeit´ mit Vespergottesdienst eröffnet." So überschrieb die "Ahlener Zeitung" vom 9. März 1999 ihren Bericht über die Eröffnung der Ahlener "Woche der Brüderlichkeit" 1999.
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"Christen sollen die Juden als ältere Brüder begreifen - `Woche der Brüderlichkeit´ mit Vespergottesdienst eröffnet."
So überschrieb die "Ahlener Zeitung" vom 9. März 1999 ihren Bericht über die Eröffnung der Ahlener "Woche der Brüderlichkeit" 1999. Weiter heißt es:
"`Das Christentum ist ohne die Geschichte des Judentums undenkbar.´ Pfarrer Martin Goebel brachte das Thema der diesjährigen `Woche der Brüderlichkeit´ bei der offiziellen Eröffnung im Rahmen eines Vespergottesdienstes in der Marienkirche am Sonntag abend auf den Punkt. Unter dem Motto `Katholische Traditionen - Jüdisches Leben´ soll deutlich werden, daß der Ursprung des christlichen Glaubens im Judentum liegt. Die musikalische Verbindung dazu knüpften Kantor Hans Deppe sowie das Roswitha-Dasch-Ensemble, das mit jüdischen Liedern zu begeistern wußte.
Im Mittelpunkt der über 90minütigen Auftaktveranstaltung stand das alttestamentliche Buch Hiob. Die Geschichte Hiobs ist eine leidvolle. Als Person, die alles hat und hohes Ansehen genießt, verliert Hiob durch einen Schicksalsschlag alle materiellen Besitztümer und seine Familie. Dies läßt ihn aber nicht an Gott zweifeln, dessen auch dunkle Seite er jetzt kennt.
Diese heute kaum noch zu vermittelnde Erzählung griff Weihbischof Josef Voss in seiner Rede auf. Der Geistliche unterstrich die Chance, von dem Judentum als `altem Bruder´ zu lernen. Mit dem Judentum verbinde die Christen nicht nur das Alte Testament , dessen zehn Gebote als Wegweiser gelten. Wie das biblische Buch Hiob zeige, müsse Gott auch in schlechten Zeiten ausgehalten werden. Die Zeit der Judenverfolgung im Dritten Reich und das damit verbundene Leid passe nicht in das Bild eines nur `lieben Gottes´. Dennoch gelte es auch weiterhin, an Gott festzuhalten. `Wir müssen mit einem widersprüchlichen Gottesbild leben´, forderte der Geistliche.
Die Zeichen der Verbundenheit zwischen jüdischem und christlichem Glauben sind auch heute noch in vielen Kirchen sichtbar. So ist die jüdische Menora (siebenarmiger Leuchter) auch in der Marienkirche zu sehen, wie Dietmar Hecht erläuterte."
Das "Ahlener Tageblatt" griff diesen Gedanken vermeintlicher Verbundenheit besonders auf und schrieb gleichfalls am 9. März:
"Bilder aus der NS-Zeit, aufgenommen rund um die Marienkirche (die jüdischen Geschäftshäuser Daniel und Philipp Rosenberg, der Kasten des `Stürmer´ mit der Titelseite `Juden - Kinder des Teufels´) und die jüdischen Symbole im Kirchenraum waren Anknüpfungspunkt für die Überlegungen zu Gemeinsamkeiten, aber auch für den tiefen historischen Riß von Judentum und Christentum."
Siehe auch:
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