Woche der Brüderlichkeit Projekte |
Woche der Brüderlichkeit 1999 |
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"Der Jude, dem Beispiel seines Vaters, des Teufels folgend, zeigt sich häufig in monströser Gestalt." Dieser Satz findet sich in der Schrift des Pierre des Blois "Contra perfidiam Judaeorum". Auf einem Stich aus dem 15. Jahrhundert, der am Aufgang zu einer Brücke in Frankfurt angebracht war, sind vier Juden zu sehen, kenntlichgemacht durch den runden "Judenfleck", den Vorläufer des Judensterns der Nazis. Einer reitet auf einem Ziegenbock, ein anderer sitzt rittlings auf einer Sau. Zu ihnen gesellt sich der gehörnte, bocksbeinige, pangestaltige Teufel. In den Bildern zur "Enterbung" der Synagoge durch die Kirche hatte er sich bereits angekündigt. Wie die vier Juden trägt diese Teufelsgestalt den "Judenfleck". Der Mythos, daß eine enge Verbindung zwischen Teufel und Juden bestünde, geht auf sehr alte Quellen zurück. Im Johannes-Evangelium heißt es, Jesus habe an die Juden, die ihn nicht annehmen wollten, die Worte gerichtet: "Ihr habt den Teufel zum Vater!" (Jo 8, 44). In der Apokalypse kommt zweimal der Begriff "Synagoge des Satans" vor (Apk 2,9 und 3,9). In der späteren Polemik. In Verbindung mit dem " Hexensabbat", sollte dieses Wort oft aufgegriffen werden. Bei allem Triumph des himmlischen "Neuen" über das irdische "Alte", der christlichen "Kinder des Lichts" über die jüdischen "Kinder der Finsternis", wie er im Symbol des Jerusalem-Leuchters Gestalt annimmt, wird oft der religionspsychologische Preis dafür übersehen: die totale Abspaltung alles Dunklen, Irdischen aus dem Gottesbild. In der Gestalt des Teufels kehren diese abgespaltenen Dunkelheiten jedoch zurück. Dem "Himmlischen Jerusalem" tritt die "Teufelsstadt" gegenüber, der christlichen Kirche Gottes die jüdische "Synagoge des Satans". Das abgespaltene "Andere" wird auf "die anderen" projiziert. Dort kann es bekämpft, besiegt und im Zuge einer "Endlösung" endgültig vernichtet werden. Tip zum Weiterlesen: Siehe auch: |
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